Juli 2019

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Wir hatten immer Bedenken, ob die sehr transparenten, eisenoxidarmen Gläsern des Gemeinschaftsgebäude zu einer Falle für Vögel werden könnte. Doch nach einigen Monaten in Betrieb ist noch kein einziger Vogel zu Tode gekommen. Es ist von einer seltenen Undankbarkeit der Vogelwelt, dass sie nun zum Angriff übergeht – eine Gruppe von Raben oder Krähen sammelt sich täglich am Gebäude und zerstört ohne Grund und Vorwand die untere Abdeckleiste der Pfosten-Riegelverglasung: ein kleiner Trupp von Vögeln setzt sich vor die Fenster und hakt wie von Sinnen auf die mit Ölfarbe gestrichene Holzleiste ein.

Falls jemand dieses Problem kennt und gegebenenfalls sogar den Grund dafür weiss oder eine gestalterisch vertretbare Lösung kennt, wären wir für Hinweise sehr dankbar.

Es ist dieser Tage etwas weniger los auf den hiesigen Baustellen und auch im Schulhaus am Ekkharthof ist es etwas ruhiger. Zeit, das Licht im neuen, skulpturalen Treppenhaus zu geniessen – eine Schönheit, die später, wenn die Bewegungsmelder und die Beleuchtung in Betrieb sind und alles – ob man will oder nicht – in ein gleichmässiges, stimmungsloses Kunstlicht tauchen werden, nur noch selten zu sehen sein wird.

Auf einige Spielereien mussten wir verzichten, aber die Grundidee blieb bestehen. Demnächst mehr dazu –

(Hier mehr zum handgemachten Bild)

Nachtrag 11.12.2019: Die Projektdokumentation ist nun aufgeschaltet.

23.07.2019
Unser Projekt «Franz und Hektor» ist ein Haus mit zwei Lauben – eine hängende Laube im ersten Obergeschoss, eine stehende als Portikus vor dem Eingang: Zwei Versuche, das Motiv der ländlichen Laube zu interpretieren.

 

Am Samstag fand bei schönstem Sommerwetter die Besichtigung unseres Kindergartens in Zihlschlacht statt. Viele bekannte und ein paar neue Gesichter, interessantes Feedback und Sommerlaune beim Glacéessen. Es war für uns ein sehr schöner Anlass – danke an alle, die gekommen sind!

Herzlichen Dank auch an Verena Licordari von der Schulleitung, die uns mit der schönen Oldtimer-Installation eine grosse Freude bereitet hat!

(Die Nachbargebäude auf dem Luftbild sind nicht aus architektonischen Gründen mit Grasflächen abgedeckt, sondern der Diskretion wegen.)

Nichts ist vollkommen hier auf dieser Welt.
Der Rose ist der Stachel beigesellt;
Ich glaube gar, die lieben holden Engel
Im Himmel droben sind nicht ohne Mängel.

Heinrich Heine, «Unvollkommenheit» (erster Absatz)

Man denkt nach, man plant, man zeichnet, man bestellt. Und manchmal wird es dann auch so gebaut, manchmal nicht. Ein geradezu komischer Fall von «manchmal nicht» mussten wir bei unserem Kindergarten in Zihlschlacht erfahren. Für die dicke Stütze beim Eingang hatten wir ein Sockeldetail entwickelt, dass die bei Holzstützen im Aussenraum so unschöne Stelle des unteren Abschluss löst: Die Stütze steht, zumindest optisch, nicht auf einem Metalldorn, sondern auf einem Betonsockel und zwischen Beton und Holz gibt es eine knappe Fuge mit einer unsichtbaren Tropfnase. (vgl. Plan in der Bildergalerie)

Wir dachten an die Kosten und auch an die Kirche im Moor, wo Plečnik aus Kanalisationsröhren ganze Stützen gebaut hat und wählten darum für den Sockel ein Betonfertigteil aus dem Tiefbaubedarf. Diese Betonröhren haben  nicht nur eine sehr präzise Form und Oberfläche, sondern auch eine «Falzmuffe» genannte Eigenheit, die trefflich unserem Zweck entsprach, eine verdeckte Tropfnase auszubilden. Die Form der gedrechselten Stütze haben wir sodann auf den genormten Durchmesser der Kanalisationsröhre abgestimmt, um sie schön bündig, wie es Architektinnen und Architekten so gerne mögen, auf ihren Sockel zu stellen.

Stütze und Sockelrohr wurden geliefert und montiert und es sieht toll aus.

Für den Gartenpavillon, der auf vier Stützen steht und von einem anderen Holzbauer gebaut wird, wollten wir das gleiche Detail in einer verkleinerten Form noch einmal verwenden. Zu schade aber, dass der Holzbauer beim Erstellen seiner Werkpläne nur den Vermerk «Kanalisationsrohr» von unseren Plänen kopiert hatte, nicht aber die entsprechende Bestellnummer. Und so wurde auf der Baustelle kopfschüttelnd ein PVC-Rohr abgelängt, um den Stützenfuss gestellt und mit Beton ausgegossen. Jetzt sitzen die schön gedrechselten Holzstützen auf einem orangen, ausbetonierten, zu dünnen Kanalisationsrohr statt bündig auf dem schönen Betonfertigteil.

Wie die Geschichte ausgeht, wird man an der Besichtigung vom 13.Juli gerne selbst anschauen können.

Unsere Webseite wurde überarbeitet und sollte nun auch auf mobilen Geräten einwandfrei funktionieren. Für Meldungen von Fehlfunktionen, Schreibfehlern und anderen Anregungen sind wir trotzdem dankbar.
Die Rubrik «Aktuell» werden wir in den nächsten Tagen noch mit den Einträgen seit 2018 ergänzen.

Vor allem aber haben wir die Gelegenheit genutzt, den Namen für das Büro so abzuändern, dass das nicht mehr zeitgemässe und inhaltliche falsche generische Maskulinum verschwindet. Anstelle von «Lukas Imhof Architekten GmbH» heisst das Büro «Lukas Imhof Architektur GmbH». Die entsprechende Namensänderung im Handelsregister wird in den nächsten Wochen vorgenommen.

Es gibt Tage, an denen unser Beruf schön ist und glücklich macht. Etwa, wenn man in der Werkstatt der bemerkenswerten Firma Kradolfer Gipserhandwerk steht und die Entwicklung der Putztechnik, die für unsere Eingangshalle am Ekkharthof zum Einsatz kommen wird, fast abgeschlossen ist und die Muster all das versprechen, was man sich immer vorgestellt und gewünscht hat.