Aufgabe war die Umnutzung und Sanierung eines denkmalgeschützen Gebäudes mit Teilen aus dem Mittelalter und einer Erweiterung von 1856
Durch eine grosszügige Treppenhalle schufen Joos & Mathys mit Imhof Nyffeler Architekten Ordnung in der über vier Jahrhunderte gewachsenen Struktur. Unbeschwert und gestaltungsfreudig schrieben sie die Geschichte des denkmalgeschützten Bestands fort.
Gemeinsam mit der Kirche und dem Pfarrhaus bildet das Schulhaus am Wettingertobel ein räumliches Ensemble im historischen Ortskern von Höngg. Über vier Jahrhunderte hinweg durchlebte es eine bewegte Geschichte, die mit dem südlichen Gebäudeteil beginnt. Vermutlich als Kaplanswohnung mit klösterlichem Weinkeller errichtet, wurde dieser ab 1643 zu Unterrichtszwecken verwendet. 1856 folgte zum Zwielplatz im Norden der Anbau des eigentlichen Schulhauses mit Lehrerwohnung und beide Gebäudeteile verbindendem Treppenhaus. Weitere Veränderungen erfuhr das Gebäude während seiner Nutzung als Gemeindehaus zwischen 1914 und 1933 und durch einen historisierenden Umbau in den 1950ern. (Palle Petersen)
Bei der Umnutzung waren verschiedene struktureller Eingriffe in die denkmalgeschützte Substand nötig: Eine neue, hindernisfreie Erschliessung musste eingebaut werden. Die Haustechnik wurde komplett ersetzt. Zusätzlich wurde der Garten neu gestaltet und zwei Kleinbauten erstellt. Historische Bauteile wurden sorgfältig restauriert und – wo nötig – ergänzt, umgebaut und wiederverwendet. Die neuen Bauteile sind integrativ gestaltet, aber als neu erkennbar, wobei auf ein didaktisches Zurschaustellen von Alt versus Neu bewusst verzichtet wurde. Zum Einsatz kamen wo möglich Techniken und Materialien, die schon zur Bauzeit der grössten noch erhaltenen Etappe (1856) hätten verwendet werden können: Massivholz-Parkett, eingefärbte Zementplatten, Wandbespannugnen aus Jute-Gewebe, Ölfarben und Kalk-Kaseinschlämmen.