«Die insgesamt 21 Wohnungen mit ungewöhnlicher Anordnung und verschiedenen Ebenen innerhalb bieten sich einem speziellen Mieterkreis an. Ob diese urbane Wohnform in Herisau genügend Interessenten findet, müsste sich zeigen.» (Aus dem Jurybericht)
Es wird sich aber leider nicht zeigen, weil der Versuch nicht unternommen wird. Ob unsere Wohnungen tatsächlich besonders «urban» sind? Sie bieten sich doch lediglich dazu an, von der Bewohnerschaft interpretiert und adaptiert zu werden. Und sie bieten, ohne Umbaumassnahmen, ein Gefäss an, das für verschiedene Lebensformen – von junge Familien mit vielen Kindern, ältere Familien mit Teenagern, nachfamiliäre Paaren, Patchwork-Familien, Wohngemeinschaften, Alterswohnungen und vielen weiteren – genutzt und in Beschlag genommen werden könnten. Nachdem eine Siedlung, die gerade mal eine Generation lang funktioniert hat, abgerissen werden soll, weil ihr hochfunktionalen, extrem determinierten Grundrisse den heutigen Lebenswelten nicht mehr entsprechen, schien uns das Pflicht im Sinne der Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit zu sein. Und wir vermuteten, dass gar nicht alle 15’745 Bürgerinnen und Bürger von Herisau komplett «unurban» leben – und dass sich ein solch «spezieller Mieterkreis» auch in Herisau gefunden hätte.
Immerhin hat unser Projekt bei der Bauherrschaft reghafte Diskussionen ausgelöst und unsere Bemühungen wurden mit einem zweiten Rang ausgezeichnet…